Vater-Suche

Meine Hoffnung ist, dass ich über diesen Blog ein paar Leute finde, die so ähnlich "ticken" wie ich, die einen ähnlichen Hintergrund haben, ähnliche Fragen bewegen und auch auf der Suche sind nach diesem Vater-Gott. Wenn es dir ähnlich geht, dann kannst du dich gerne bei mir melden: vatersucher-1 (at) yahoo.de

Dienstag, März 14, 2006

Depressionserfahrung - oder was ich von R. Dilts und Derek Prince gelernt habe...

hab grad eben einen Kommentar bei Micha´s Schraubereien veröffentlichen wollen, ging aber nicht. Drum jetzt hier - aber ich hätte den Text hier eh reingestellt, weil es mich grad akut betrifft:

Es geht um das Thema Depression. Hier der Text:

hab den Depressions-Test hab den Test auch mal gemacht - beim 1. Mal kam ich auf 53 und beim 2. Mal - etwas vorsichtiger - auf 38 Punkte.

Das Ding ist aber nun: ich hab bereits 10 Wochen Ignis-Klinik hinter mir + etliche
Einzelgespräche mit Ärzten (Allgemeinärztin, Neurologen) und auch einem christl. Therapeuten.
Danach war ich 1,5 Jahre in stationärer Therapie (christl. Einrichtung) zusammen mit einer ganzen Gruppe von 20-35-Jährigen.
Da gabs Einzelgespräche, Gruppentherapie, Musiktherapie, Arbeitstherapie, Progressive Muskelentspannung,
Fantasiereisen (die beiden letzteren kannste echt abhaken) und vieles mehr.

Aber ich bin schon in dieser Zeit oft nicht aus dem Bett gekommen - oder einfach zu spät gekommen.
Tja, der Druck von seiten der Therapeuten wurde erhöht - es gab "Konsequenzen", aber es hat nichts gebracht - ich bin X-mal zu spät gekommen immer nur ein paar Minuten - aber Frühsport hab ich mehrmals komplett verschlafen. Und ab und an auch mal das Frühstück oder den halben Vormittag - das waren so Zeiten, wo mir alles egal war - aufgrund der Depression oder meiner Faulheit oder dem allgemeinen Gefühl, dass mein Leben eh scheiße ist, weil ich aus dem ganzen Depri-Scheiß eh nicht rauskomme oder mein Leben lang dagegen ankämpfen müßte und das hat mich dann so "abgewürgt", dass ich einfach nur noch schlafen wollte. So nach dem Motto: "dann ist es sowieso egal..." Wer rennt schon jahrelang gegen "Windmühlen" an? So fühlt sich das nämlich an - man kommt da einfach selber nicht raus und das ganze Psycho-Gerede ist einfach immer nur:
"Du mußt dich entscheiden."
"Du mußt wollen."
Du mußt das Richtige denken."
"Du mußt Gedankenstopps machen."
"Du mußt dich um dein "Inneres Kind" kümmern (das ist noch das beste von den ganzen (Rat-)Schlägen."
"Du mußt positiv über dich denken."
"du mußt zu einer 12-Schritte-Gruppe oder einer anderen Selbsthilftegruppe gehen."
"Du mußt "gut mit dir umgehen"...."
"Du mußt "an deinen Themen arbeiten"..."
"Du mußt dich einfach immer entscheiden, dass richtige zu tun..." usw.

Klar! Logisch! Aber dann hängt alles wieder von einem selbst ab. Und nach 1,5 Jahren wußte ich was dabei rauskommt: nämlich so gut wie nix. Klar, wenn du kämpfst... aber genau von dem Scheiß-Kampf wollte ich ja frei werden...Ich hatte bis dahin schon ein paar Jahre Kampf hinter mir und hatte aufgegeben... und jetzt sollte ich wieder weiterkämpfen mit der Aussicht, dass der Kampf bis zum Lebensende dauern wird.... da dachte ich:

"Was soll die Scheiße? ...dann sterb ich lieber gleich aber vorher suche ich nach diesem Gott und seiner Liebe - ER ist meine einzige Hoffnung."

Aber Gott war auch oft nicht zu spüren und ich hasse es wenn mir irgendwelche Leute sagen: "Es wäre nicht wichtig, ob ich Gott spüre oder nicht" - Es ist wichtig!!! Und wenn ich seine Liebe nicht im Wort finde, dann ist nichts da was mich tröstet. Nichts da, was mich festhält. Nur ich selber und ich kann mich nicht selber festhalten - also drifte ich ab in meinen Ersatztrost: Schlafen ohne Grenzen und andere Dinge...

Und gelegentlich hab ich halt einfach den halben Vormittag verschlafen aus Frust und weil ich an den "Endsieg" in diesem Kampf eh nicht mehr glauben konnte.

Ich stand eigentlich vor der Wahl:
Entweder ist mein Leben eine einzige therapeutische Aufgabe , an der ich mich nur abquälen, sie aber eh nicht "lösen" kann oder ich "verpenne" es einfach oder ich such nach diesem Vater-Gott, der der einzige ist, der mir eine Identität geben kann.

Jedenfalls lag ich auch 2-3 mal morgens da und schlief so lange - bis mein Bezugstherapeut mich dann in meinem Zimmer besucht hat. Irgendwie hat er mich immer wieder zum Weitermachen motiviert - aber es gab ja auch keine Alternative. Ich hatte die Wahl zwischen
Weitermachen nach Therapie-Programm oder Rausfliegen. Immerhin bab ich insgesamt 1,5 Jahre durchgehalten und das war auch gut so. Hat mir schon einiges gebracht - vor allem im Zwischenmenschlichen Bereich.

Es gab gute Phasen - also Phasen, wo ich ziemlich aktiv war - aber es gab auch oft diese
Abstürze - oder diese "sich anschleichende" Bedrückung und diese "schnellaufziehenden dunklen Wolken".
Und auch diese Einsamkeit mitten unter Leuten. Naja, aber wenigstens konnte ich diese
Sozialphobie oder Unsicherheit mit Menschen einigermaßen reduzieren. Aber die Depression hat
sich nicht groß verändert.

Hab übrigens auch 2 Jahre lang 50-100mg Zoloft genommen. War ganz gut eigentlich. Hat meine Ängste gelindert und auch die Kopfschmerzen waren dann weg. Das Mittel hat bei mir fast nur positvie Nebenwirkungen gehabt.

Naja und dann bin ich zum Schluß doch rausgeflogen - weil ich inzwischen ein "Vertrag"
unterzeichnet habe, dass ich halt nicht mehr zu spät komme. Das ging ein paar Tage auch - und dann kam ich wieder ein paar Minuten zu spät. Das war´s dann.

Wen ich mir das so überlege, hab ich schon einiges ausprobiert - Befreiungsdienst gehört auch dazu - war der Schocker schlechthin. Is ne längere Geschichte... Und NLP = Neurolinguistische Programmieren hab ich mal angetestet - und bin dann über das Buch von Robert Dilts Die Veränderung von Glaubenssystemen
letztlich wieder bei Gott gelandet. R.Dilts sagt nämlich auch als NLP-Therapeut, dass die
entscheidenen Veränderungen mit Gott zu tun haben.
Er benennt für therapeutische Interventionen und innere Veränderungsarbeit sogenannte "logische Ebenen" - die jeweils einen eigenen Rahmen für Veränderung bieten:

1. Umwelt (Wo?)
2. Verhalten (Was?)
3. Fähigkeiten (Wie?)
4. Werte (Warumß?)
5. Identität (Wer?)
6. Spirtualität (Woher/Von wem?)

Auf allen 6 Ebenen können Veränderungen stattfinden. Veränderung auf einer tieferen Ebene wirkt sich auf alle vorhergehenden
aus. Tja und die tiefste Ebene ist halt der Glaube.
Bsp: Wenn ich mir wirklich sicher wäre,
dass Gott voller Liebe ist und ich das auch auf jeder Seite der Bibel finden würde, dann wäre
das eine Veränderung auf meiner spirituellen Ebene, die gewaltige Auswirkungen auf alle anderen 5 Ebenen hätte - meiner Identität würde diese feste Überzeugung über die Liebe Gottes gut tun,
meine Werte würden davon geprägt, meine Fähigkeiten würden positiv verändert, mein Verhalten
würde sich auch stark ändern, und das wirkt auch in meine Umwelt hinein...

Als ich das kapiert hab, hab ich mit NLP aufgehört und auch mit dem Psycho-Zeug und hab meine Suche wieder komplett auf Gott gerichtet. Und zwar einzig und allein auf seine Liebe - sein Vater-Sein, sein Wesen, seine Gefühle.

Wie ist Gott? Was für Gefühle hat er mir gegenüber? Ist er immer voller Liebe? Ist er zornig?
Wütend? Launisch? Widersprüchlich? Was sagt sein Wort? Was ist wirklich Wort Gottes und was ist nur Übersetzung-Müll? Ist Gott wirklich Liebe? Voller Liebe? Immer? Oder nur manchmal?
Ich bin da noch nicht zur Ruhe gekommen, weil ich seine Liebe eben leider im Wort oft nicht entdecken kann. Oder wenn ja, dann nur so versteckt oder erst nach "theologischen Verrenkungen" und ewiger Forschung im Hebräischen oder Griechischen.
Aber ich such weiter.... ich glaube, alles andere hilft bei Depressionen eh nicht. Mir hat es jedenfalls nicht wirklich geholfen - es dringt alles nicht durch bis auf den Kern des Problems.
Identität kann ich nicht vom Therapeuten bekommen und auch nicht aus mir selber - sie kann nur von Gott dem Vater kommen.... aber ich
mach jetzt mal Schluß und schreib auf meinem
Blog eventuell weiter. (meine Kommentare sind meistens zu lang ;-)
Aber zum Schluß noch ein wichtiger Link: Schaut euch mal an was Derek Prince über seine
Depressionen sagt - ja Derek Prince hatte Probleme mit Bedrückung (!!!) und zwar sehr lange - siehe Teachingletter 17.pdf

Aber die Heilung/Befreiung ist auch erstaunlich. Es kam nicht durch Befreiungsdienst und auch nicht durch "Entscheidung treffen", auch nicht durch "Proklammieren, Kämpfen und Gedankenkontrolle" oder irgendwelche
Weisheiten der Glaubenslehre, nein, es kam durch eine tiefe und intime Begegnung zw. Ihm und
seinem Vater im Himmel. Die Liebe des Vaters ist das einzige wirklich effektive Heimittel gegen
Depressionen. Also zumindest ist das meine Erfahrung. Und ich hab einen Haufen Zeug ausprobiert
- Glaubenslehre inklusive.

Gruß
Vatersucher