Vater-Suche

Meine Hoffnung ist, dass ich über diesen Blog ein paar Leute finde, die so ähnlich "ticken" wie ich, die einen ähnlichen Hintergrund haben, ähnliche Fragen bewegen und auch auf der Suche sind nach diesem Vater-Gott. Wenn es dir ähnlich geht, dann kannst du dich gerne bei mir melden: vatersucher-1 (at) yahoo.de

Dienstag, April 10, 2007

blogumleitung:



hier gibt ´s zwar das bessere Design, aber bei vater-sucher.blog.de gibt ´s die ganzen LINKS und TEXTE und ich konnte mich noch nicht aufraufen, sämtliche Sachen hier reinzubasteln...
Von daher ist HIER bis auf weiteres PAUSE...

Mittwoch, Oktober 25, 2006

*ROFL*


Wer heut noch nichts zu lachen hatte, der schaue sich mal dieses kleine Video an:
Der Bonker

Is einfach zu gut!!!

Achso, und nicht abschrecken lassen von den YouTube-"Hochsicherheits-Warnungen". Is alles Quatsch. Das Video ist völlig harmlos!

Let´s ROFL!!!

Sonntag, Oktober 22, 2006

Fortschritt durch Technik




Man nehme Dr. Oetker!

...zumindest für den Kuchen.

zum Aufnehmen von Bibelversen nehme man stattdessen audiograbber oder mp3DirectCut
beide Progs sind kostenlos. Mp3DirectCut ist besonders platzsparend (unter 2 MB) und hat Zusatz-Funktionen zum Zurecht-Schneiden der Audiodatei.

Tipp: Unter Optionen: Bei Aufnahmequalität "Voice" einstellen. Dann kann man sogar mit der niedrigsten und somit speicherplatzsparsamsten Bitrate von 32 kbit/s aufnehmen - in ausreichend guter Qualität.

Und wozu das ganze?

na den Kuchen ißt man auf. Und die Lieblingsbibelverse hört man sich immer wieder an - beim Putzen, Joggen, beim Duschen eher nicht, aber beim Einkaufen, beim Rumsitzen, beim Fahrradfahren, zum Einschlafen, in Bus & Bahn, zum AUSWENDIG-Lernen (das will ich unbedingt machen), statt Fernsehen...

Wer noch keinen portablen mp3-Player hat, der kaufe sich einen. Ab 20-30 Euro geht´s los... wer aber noch musik damit hören will - sollte mindestens das doppelte und einen guten Kopfhörer investieren.

So! Und nun nehme ich meine 4 Seiten Lieblingsbibelstellen auf.

Freitag, Oktober 20, 2006

Den Vater ehren, heißt sich von ihm lieben lassen. Oder: An Jesus sieht man, was es heißt ein Kind Gottes zu sein



Inspiriert durch folgende Passage aus einem Freundesbrief hab ich mal wieder ein längeren Text verfasst - der hier auch ganz gut reinpaßt.

Aus dem Freundesbrief:

"Dadurch daß das 'Tabernacle' in unserem Wohnzimmer ist, ist uns
Gottes ständige Gegenwart so viel bewußter. Wenn wir jetzt zu Gott
kommen ist es nicht mehr in erster Linie um etwas zu empfangen,
sondern um Ihm die Ehre zu geben. Aber oftmals geben wir Ihm halt
dadurch die Ehre, daß wir uns von Ihm mit seiner Liebe überschütten
lassen, oder dadurch, daß wir Ihm ganz vertrauen, oder daß wir Heilung
empfangen...




Hier ein meine Antwort in Auszügen:
Bei dem vorletzten Satz (...nicht mehr um zu empfangen, sondern um ihm Ehre zu geben) hab ich ein bisschen geschluckt. Aber der nachfolgende Satz ist ja ein genialer theolog. Winkelzug ;-)) und rückt das ganze wieder gerade.

Denn die Message: "Laß dich füllen von seiner Liebe" kann ich nur unterstreichen. That´s it!!!

Man kann eben nur geben, was man selber vorher empfangen hat. Selbst Gott kann man nur lieben (die intensivere Form von "ehren"), wenn man seine Liebe vorher empfangen hat. (1.Joh 4,10
Hierin ist die Liebe: nicht daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat...)

Ich erlebe es nur als ein "Zurücklieben" - in dem Maß, in dem ich seine Liebe für mich erlebe, in dem Maß spüre ich auch Liebe ihm gegenüber. Ich gebe also seine Liebe eigentlich nur wieder zurück in abgeschwächter Form. Und an den Tagen, wo nur Leere da ist, kann ich ihm eben auch nur diese Leere geben, damit er sie wieder füllt. Und an den vielen Tagen wo nur Wut in mir ist, wegen irgendwelchen alten Schmerzen, dann kann ich ihm auch nur das geben, damit er mich tröstet und heilt.
Wenn ich aber meine Leere nicht füllen lasse und meine Wut nicht vor ihm rauslasse ( und dafür kann es verschiedene Gründe geben), sondern anfange aus mir selber eine Art "Liebe" hervorzupressen - dann ist das keine Ehre sondern Unehre für ihn und für mich wird es so anstrengend, dass ich mittlerweile mit diesen "Ich-bin-jetzt-mal-ein-guter-Christ"-Krampf gar nicht mehr anfange. Aber es gibt genügend Leute die mehr "Power" haben und deswegen auch längere Zeit durchhalten beim Versuch etwas Liebe aus sich rauszupressen. Selbst wenn es so aussieht, als ob es gelingt - es wird mittelfristig scheitern und dann wird offenbar, dass es nur Pseudo-Liebe war.

Der Punkt auf den ich hinauswill, ist: Alles beginnt bei ihm. Beim Vater.
Oder anders gesagt: Man kann Gott gar nicht aus sich selbst heraus lieben oder ehren - weder per Willensentscheidung, noch aus Moral oder Pflicht. Könnte man ihn lieben aus sich selbst heraus - dann wäre man ja auf gleicher Ebene: Man wäre in diesem Bereicht Gott gleich, weil man ja Liebe aus sich selber hervorbringen könnte. In 1.Joh 4,16b steht ja: "Gott IST Liebe". Mit anderen Worten: Liebe zu haben, Liebe zu sein und Liebe aus sich selbst hervorbringen zu können ist ein zentrales Wesensmerkmal Gottes. Jeder Mensch, der nun so tut, als könne er auch aus sich selber Liebe hervorbringen, belügt sich selbst, stellt sich damit aber indirekt auf Gottes Stufe.
Oder anders gesagt: Wenn es einen Mensch geben würde, der echte Liebe (Agape) selber erzeugen könnte, dann bräuchte er ja gar keinen Gott und auch keinen Vater. Für ihn wäre Gott überflüssig. Wo würde dann die Ehre Gottes bleiben?

Daher komm ich zu dem Schluß:
Man ehrt Gott am meisten, indem man sich von ihm lieben und beschenken läßt. Denn genau dadurch drückt man folgende Wahrheiten aus: Ich bin nicht Gott und ich bin auch nicht die Quelle der Liebe. Sondern ich bin Mensch und Gefäß. Aber du, du allein bist Gott und du allein bist die Quelle der Liebe. Ich als Geschöpf bin in allem auf dich angewiesen. Ich bin das Kind und du bist der Vater.

Und das Kind ehrt den Vater indem es alles von ihm empfängt und sich einfach über und in diesem Vater freut.

Wenn man es genau betrachtet, hat Jesus genau so gelebt: Er war total Kind seines Vaters - d.h. er hat alles vom Vater empfangen. Er hat in seiner Liebe geruht. Er saß beständig auf seinem Schoß (Joh 1,18) Das heißt: Jesus, ließ sich beständig von der Liebe Gottes "fluten".
In Joh 15,9 "befiehlt" ;-) er uns übrigens es genauso zu tun: "Wie der Vater mich geliebt hat, habe (im griech. eher als fortdauernde Handl.) auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!"

Er saß auf seinem Schoß. Er blieb beständig in seiner Liebe. Ich würde sagen, dass genau darin am meisten zum Ausdruck kommt, dass Jesus Gottes Sohn ist. Bei dem Ausdruck "Sohn Gottes" liegt meiner Meinung nach die Betonung nicht zuerst auf einer juristischen Feststellung sondern viel mehr auf der besonderen und engen Beziehung. Das besondere an dieser Kind-Vater-Beziehung ist die Liebe, die vom Vater zum Sohn und dann vom Sohn wieder zum Vater fließt.
Jesus ist eben nicht losgelöst und bringt alles aus sich selbst hervor - wie Menschen das aus falschem Verständnis immer wieder probieren und scheitern. Nein, Jesus ist total Kind. Er hängt an seinem Vater. Er leidet nicht unter dieser Abhängigkeit sondern er genießt es. Er genießt seine Liebe. Deswegen ist er so Vater-fixiert. Alles was Jesus sieht, hört, denkt, sagt und tut - alles kommt vom Vater und er gibt es wieder dem Vater zurück. Zum Schluß wird er auch sein Reich dem Vater übergeben, "damit der Vater alles in allem sei" (1. Kor 15,24-28). Allein, wenn man anschaut, wie oft Jesus vom Vater spricht, merkt man, welche hohe Bedeutung sein Vater für ihn hat! (interessanter Zusammenhang: der Heilige Geist verweist auf Jesus (Joh 15,26) und erinnert an seine Worte (Joh.14,26). Jesus wiederum verweist auf den Vater, predigt und lehrt über den Vater, malt seinen Zuhörern den Vater vor Augen. Der Vater wiederum hat beide ausgesandt - erst Jesus und dann den Heiligen Geist. ..ein geschlossener Kreislauf)
Jesus ist total in der Liebe seines Vaters verwurzelt. Seine ganze Identität, sein ganzes Leben gründet sich darauf, dass der Vater ihn liebt. Das wird schon äußerlich sichtbar als er gerade mal 12 Jahre alt ist. Er bleibt ohne seine Eltern im Tempel zurück - ohne Angst - ohne schlechtes Gewissen - woher hatte er diese Sicherheit? Von seinem Vater! Er hatte schon damals zu seinem Vater eine sehr enge Bindung - das gab ihm die Sicherheit allein im Tempel zu bleiben ohne den Schutz seiner Familie. Und warum blieb er im Tempel? Auch wieder wegen dem Vater: "Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meines Vaters ist?" (Lk 2,49)

Soweit erst mal. Wollte gar nicht so viel schreiben - aber das Thema fasziniert mich grad sehr. Ist sowieso mein ganz großes Thema - durch das aus meiner Sicht erst alle anderen Themen der Bibel ihren richtigen Platz finden.

Aber eigentlich predige ich mir da am meisten selber - weil es in meiner Vater-Beziehung noch sehr viel nachzuholen gibt.

Neues von mir:
Ich werde nach Berlin gehen auf die Bibelschule von der Gemeinde auf dem Weg. Bin von den Kennlerntagen auf der Bibelschule zwar mit etwas gemischten Gefühlen zurückgekommen, aber ich denke ich werds machen.

Freitag, September 01, 2006

bissel umschdändch abor ni zu ändorn...

hier die LInks zu den letzten beiden Posts - hab den vorletzten irgendwie hier vergessen - der von Heute bezieht sich auf den Vorgänger, daher fehlt er hier auch... hier die Links:

vor ein paar Tagen

Heute

Freitag, Juli 28, 2006

blognight

Oh Mann, hab mal wieder einen exzessive Blog-Lese-Tour unternommen und haufenweise Kommentare geschrieben. Hab ich lange nicht mehr gemacht. Sehr lange...

Und nach meinem für mich selber überraschenden Ende meines langen Posts von heute Nacht - geht es mir schon wesentlich besser. Die Wut ist weg - und ich bin wieder bei Jesus :-)
Ich weiß auch nicht, warum ich immer wieder solche Wut-Runden drehe - aber fest steht - ich spüre Gott immer noch am deutlichsten wenn ich alles rauslasse, was mich annervt. Und er hält das alles aus. Dazu ist er ja auch Gott und ich bin das Kind. Ein Glück, dass er wirklich alles aushält. :-)

Vielleicht brauch ich das ganz besonders - weil ich lange Zeit dachte - dass ich mich niemanden zumuten kann - weil das keiner aushalten würde. Und bevor man fallengelassen wird - hält man sich lieber zurück. Und bei Menschen ist das ja auch so - die sind schnell überfordert - jeder hat seine Grenzen - aber Gott ist niemals überfordert. Wie heftig deine Gefühle und deine Wut auch sein mögen - er hält stand und wird niemals abweisend. Egal wie wütend ein Mensch sein kann - Gott bleibt in seiner Liebe treu und fest wie ein Fels in der Brandung.


Und dann hab ich noch sehr viele inspirierende Dinge gelesen in der weiten bloglandschaft....
Am erstaunlichsten finde ich die häufigen und ziemlich begeisterten Berichte über geniale Gebetszeiten... 24-7 und so weiter... Da kommt was großes auf uns zu.

Und meine Boilerroom-Vision taucht wieder ganz groß vor mir auf.
Außerdem denke ich immer öfter daran nach Berlin umzuziehen und mich der Gemeinde auf dem Weg anzuschließen und bzw. dort zur Bibelschule zu gehen. Und dann gibt es ja noch die ganzen GVOs - Berlin hat schon irgendwie was....

Zwei Stimmen in mir:

Die eine sagt folgendes:

Scheiße ist das Leben Scheiße. War heut bei meinem Hausarzt und hab ihn gefragt ob er mir Natriumbarbital verschreiben kann. Halb im Scherz - hab im Ernst. Dann hat er sich alle Mühe gegeben mir vor Augen zu malen, wie lebenswert das Leben doch sei. Ich hab mir alle Mühe gegeben zu erklären, warum ich alles gründlich satt hab. Die Arbeitsamtmaßnahme mit all den dazugehörigen Praktikas, Leuten und dem ganzen Scheiß, der mir übern Kopf wächst, meine Geschichte, meine Depri-Phasen, meine "I can ´t find no satisfaction-Erkenntnis", meine nicht -braun-werdende Haut, meinen Muskelaufbau-verweigernden-Untergewichts-Körper, dieses introvertierte (wie ich das hasse) besorgt-ängstliche Art an mir (man nennt es auch nicht vorhandenes Urvertrauen, mein eindeutiges Gefühl, dass mein Leben wie ein Hamsterrad ist, in das ich morgens einsteige und abends irgendwann wieder aussteige um kurz zu schlafen und am nächsten verdammten Morgen wieder weiterzurennen um hoffentlich bald durch eine krasse Krankheit in den Himmel überwechseln zu können.... um endlich aus diesem Alptraum, der sich "Leben" nennt, aufzuwachen und mit dem "wirklichen Leben" beginnen zu können. Falls ich denn reingelassen werde.

Und außerdem: bei diesem Hamsterrad-Lauf ich bin eh schon lange abgehängt. Andere sind in meinem Alter Selbständige oder klettern langsam die K-Leiter nach oben. Und ich drehe immer noch Runden auf der Psycho-Endlosschleife. Meine letzte vorzeigbare Lebensleistung war mein Abitur vor 10 Jahren - seitdem ist eigentlich alles mehr oder weniger schief gegangen. Und ich hab einfach keinerlei Lust mehr auf die Zukunft - auf "Altwerden" schon gar nicht Und ich hab auch keine Kraft den Rückstand aufzuholen.

Darf sich ein früher mal Gott-begeisterter und inzwischen zynischer Christ umbringen? Scheiße, ich sollte diesen Gedanken nicht denken. Aber ich tu es trotzdem - der Gedanke drängt sich auf - er denkt sich einfach selber - ungefragt. Ich bin einfach lebensmüde. Von allem - von Menschen (die ja genauso emotionale Löcher sind wie ich, die ständig irgendwas vermissen und es doch nicht bekommen) Lebensmüde vom Leben, von der Welt und vor allem von mir selber, meiner Art, meiner Programmierung (=Prägung), meinem Körper und vor allem lebensmüde von meinen Gefühlen. Ich hab mich selber und alle verdammten Scheißgefühle gründlich satt und Gott genauso. Das Scheiß Bibelforschen, all die Bücher. Und vor allem mein verdammtes Hirn. Mein Arzt (wir sind per du) meinte heut: Du denkst einfach zu viel nach - du bist zu intelligent. Ich hab mich darauf auf seinen Tisch gelehnt und ihm direkt in die Augen geschaut und gesagt: Ja, dann nimm es mir raus. Ich hab die Hirn-Behinderten sowieso immer beneidet, die freuen sich über ein bescheuertes sinnloses Eis als wäre es das reinste Glück auf Erden. Wenn ich nicht denken könnte, wäre mein Leben viel einfacher und ich würde mich über jedes Scheiß-Zuckerstückchen freuen. Ich würde einfach griensend durch die Gegend rennen und übergar nichts mehr drüber nachdenken.
Wobei... vielleicht stimmt das gar nicht. Wer nicht mehr denken kann, kann sich immer noch Scheiße fühlen. Man müßte sicherheitshalber nicht nur das Hirn sondern auch das "Fühlen" rausnehmen. Womit wir wieder beim Natriumbarbital wären.... Denn das Problem fängt ja nicht beim Denken an sondern bei diesem Gefühl von Mühsal, Hamsterrad, Sinnlosigkeit, Depri-Scheiß, Trauer, Selbstmitleid, Hass und Wut. Sobald ich mich irgendwie Scheiße fühle, fange ich an zu denken und zu überlegen, was ich machen kann, damit ich mich wieder besser fühle. Ich rauche nicht, aber ich bin gestern einfach nicht zur Maßnahme gegangen um mal wieder einen kompletten Tag im Bett zu bleiben und einfach nichts zu tun... und mir jede Menge Pornos reinzuziehen, nichts zu essen - weil ich eh keinen Appetit hab - und einfach nur zu schlafen - aufzuwachen und weiterzuschlafen - bis Nachmittag.


Was ich hasse, ist dieser verdammte "Kampf des Glaubens" zu dem man mich immer wieder auffordert. Aber erstens hab ich keine Kraft zum Kämpfen, und zweitens macht mich das nur noch wütender. Verdammte "Kampf-Krieg-Durchhalte-Theologie". Wer hat sich diese Scheiße ausgedacht? Ich kann nicht und ich will nicht! Bin ich etwa geboren um ständig unter Kampf-Stress zu stehen? Gott, ich hab deinen Scheiß-Teufel echt satt!!!

Und glauben kann ich auch nicht. Ein Blinder kann nicht sehen auch wenn alle ihn auffordern etwas zu sehen - genauso kann man von einem emotionalen Krüppel, der kein Urvertrauen sondern ein Urmißtrauen hat nicht verlangen zu vertrauen. Er kann nicht vertrauen und er kann deswegen auch nicht glauben (siehe Eriksons Stufenmodell ).
Der Blinde muß erst geheilt werden und ich muß erst mal dieses Scheiß-Urvertrauen kriegen bevor irgendwas passiert. Dann kann er sehen und dann kann ich auch glauben. Meine Vater-Suche, mein Bibellesen, meine bipolare Beziehung zu Gott - schwankend zwischen Liebe und Hass - ist eigentlich nichts anderes als eine Suche nach diesem verdammten Urvertrauen ), was ich einfach nicht hab. Ich hatte es nie und ich bin müde länger danach zu suchen - aber ohne dem ominösen UV geht halt gar nichts im Leben. Keine Beziehung, keine Ausgeglichenheit, kein Charakter, kein Durchhaltevermögen, kein Beruf, kein Geld, kein Leben.

Also bleibt nur noch Barbitol!

Oder... eine 200-PS-Miet-Karre mit Surround-Hifi-Anlage für den passenden Sound.... eine wenig befahrene Autobahn mitten in der Nacht.... dann mit Zweihundersiebenundsechzig gegen den passenden Brückenpfeiler......................................... (das wäre fast so ´n Abgang wie bei Elia :-) )

ODER EBEN GOOOTTTT...... Aber der tut ja nüscht. Du tust ja nur was, wenn man Glauben (Vertrauen) schon hat. Wohl dem, der Glauben hat und vertrauen kann - dem stehen alle Verheißungen der Bibel offen.
ABER:
Wer nicht vertraut (glaubt), der kriegt nichts. Also sind die "Urvertrauen-Zukurzgekommenen", die "Urmißtrauer" schon mal außen vor. Die, die dich und deine Liebe am meisten bräuchten, haben es am schwersten, weil sie einfach an allem Zweifeln. Sie haben nichts anderes bekommen und sie haben nichts anderes gelernt durch das "wunderbare Geschenk" des Lebens.

Das Leben ist wie ein kaputtes Geschenk - man sollte es zur Reparatur einschicken oder gleich umtauschen.
Aber dafür braucht man ja Glauben. Glauben für Heilung - Glauben an dein komisch übersetztes Buch - Vertrauen auf dich - auf dein Gut-Sein - auf deine Liebe (dafür muß man erst mal das ganze furchtbare Furcht-des-Herrn-Zeux ignorieren)... Gott, weißt du eigentlich wie schwer das ist? Du mußt ja nicht mir vertrauen, aber du verlangst von mir, dass ich dir vertraue? Was mach ich mit meinem zweifelnden Kopf? Was mach ich mit meinen zweifelnden Gefühlen? Was mich ich mit meinem Zweifel-Instinkt? Was mach ich mit meiner Zweifel-Prägung? War doch deine Idee, dass man in den ersten Jahren massiv geprägt wird. Hättest mir ja auch ein Schalter einbauen können - ich drück auf´ n Knopp und aller Zweifel ist weg und das reinste Urvertrauen durchströmt mich. Aber scheiße, ich hab keinen Schalter. Ich hab nur dein Buch wo so Sätze drin stehen wie:
Jak. 1,6 Er bitte aber im Glauben und trage keinen Zweifel; denn wer da zweifelt, ist gleich wie die Meereswoge, die vom Winde bewegt wird und hin und her schwankt.
7 Denn derselbe Mensch bilde sich nicht ein, daß er etwas von dem Herrn empfangen werde.


ja klar. Feine Sache! Wer kein UV hat, kann nicht vertrauen, kann nicht glauben, und kriegt deswegen nichts. Aber sie können nicht glauben, weil sie es einfach nicht können. Der Mensch wird nicht mit der Fähigkeit zu vertrauen geboren. Vertrauen ist keine Hardware sondern Software - sie muß erst installiert werden. Gott, verdammt, warum wäre ich bei meiner Scheißgeburt fast verreckt???? Warum machst du so ´ne Misch-Masch-Scheiße. Wäre ich doch gleich gestorben - dann wäre ich jetzt bei dir und alles wäre bestens. Aber nee, du hast mich grade so gerettet - blauangelaufen war ich - fast erstickt - voller Todesangst - traumatisiert - aber eben doch noch am Leben. Zum Sterben zu viel und zum Vertrauen zu wenig. Ein Geburtstrauma! Jahrelang brauchte ich 3 Kissen unterm Kopf, weil ich dachte, ich ersticke sonst. Vielleicht ist es auch übertrieben - vielleicht war es was anderes... auf jeden Fall: Irgendeine verdammte Scheiße hat mich von Anfang an zu diesem neurotischen Kind gemacht, was ständig Angst hat und sich vor jedem kleinen Arschloch fürchtet. Ich hätte so gerne Vertrauen in diese Welt gehabt - warum hast du mir diese Scheiße nicht erspart?
Und diese verdammten Heilungsprozesse, die angeblich noch zu etwas ganz Tollem führen sollen. Weißt du was Gott? Die Scheiße kannst du dir an den Hut stecken. Du hast überhaupt keine Ahnung, wie Scheiße es sein kann wenn man Mensch ist. Du bist ja Gott. Du hast ja kein Geburtstrauma erlebt, du warst nie Kind - du warst schon immer groß und allmächtig. Und wenn du irgendwas brauchst, dann holst du´s dir einfach. Gott, du kannst überhaupt nicht mitreden. Du bist auch nicht auf so´n Scheiß Urvertrauen angewiesen. Warst du jemals auf ner Psychoklinik???? Mußtest du jemal ´ne Therapie machen??
Natürlich nicht, Du hast ja auch keinen Therapeuten nötig. Du weißt überhaupt nicht wie das ist.
Natürlich bemitleide ich mich selber - was würdest du denn machen, wenn du jeden Tag immer wieder deine Angst und Depri-Gefühle überwinden müßtest nur um am nächsten Morgen die gleiche Scheiße zu fühlen????????? Ich möchte dich sehen, wie du dann voller Dankbarkeit bist für das Leben. Gott, warum verdammt noch mal hast du Adam und Eva nicht einfach umgebracht oder sterilisiert? Ich wollte nicht auf diese kaputte Erde kommen. Ich wollte nicht auf eine verdammten gefallen Welt leben als "gestörter Sünder" und unter lauter "sündhaften Gestörten". Soll noch einer sagen, das wäre Einbildung - schaut euch die Welt an und dann die Menschheit - das beweist doch alles.
Aber du hast mich zum Existieren gezwungen und ich soll dir auch noch dankbar sein dafür?????? Existieren - denn von Leben kann überhaupt keine Rede sein.

Du hast echt keine Ahnung Gott. Du hast `ne Macke. Du bist selber so Scheiße, weil du die Scheiße nicht verhindert hast. Du hast doch diesen Luzifer gemacht. Warum ist der Idiot durchgedreht? Warum hast du ihn nicht einfach umgebracht als er vom obersten Engel zum Satan wurde? Du hast einfach zugesehen, wie die Scheiße ihren Lauf nimmt. Du hast es zugelassen, dass die beiden tollen ersten Menschen Kinder kriegen und sich die Katastrophe millionfach - millardenfach - ausbreitet. Wieso hast du nicht einfach einen neuen Adam und eine neue Eva gemacht?????????
Bist du nicht in der Lage Menschen zu basteln, die tun was du sagst und die Finger lassen von diesem blöden Baum???? Bist du nicht in der Lage, diesen Scheiß Teufel einfach kalt zu machen?? Warum hast du Eva nicht befähigt mit der Schlange fertig zu werden? Warum haben die beiden Idioten diese blöde Frucht gegessen????????? Warum hast du sie danach weiterleben lassen???

Gott - das alles ist einfach nur ein schlechter Witz.

Wieso war Eva so blöd - obwohl du sie doch geschaffen hast? Warum war Adam so ein Depp. WEnn das Geschöpf ein Idiot ist, dann liegt das doch nicht am Geschöpf sondern am Schöpfer - oder nicht???? Wenn mein Hund jemanden in den Hintern beißt, wird nicht der Hund sondern ich als der Hundehalter verantwortlich gemacht. Und hör mir auf mit der Freiheit des Willens. Hast du nicht Römer 7 gelesen???? "Nicht das, was ich will, tue ich, sondern, dass was ich hasse, das tue ich" sagt Paulus - dein Super-Apostel. Vor dem Fall gab es - aber jetzt gibt es überhaupt keine Willensfreiheit mehr - wir leben nur unsere Triebe und Gefühle aus. Deswegen können wir uns ja auch nicht selber erlösen. Deswegen brauchen wir ja Jesus so sehr. Also erzähl mir nichts von Willensfreiheit. Wir sind nicht frei. Sondern Sklaven der Sünde - so stehts doch in deinem Buch:
"Röm 7,14
Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist, ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft"



Die 2. Stimme in mir ist leise und sanft und sagt:

Du bist wütend - aber ich bin sanft.
Du hast keinen Halt in dir - aber ich bin der Fels
Du kannst nicht vertrauen - aber ich bin der, bei dem du dich bergen kannst.
Du kannst nicht glauben - aber ich bin der Anfänger und Vollender allen Glaubens
Du bist kaputt - aber ich bin der Heiland*.
Du schlägst mich ins Gesicht - aber ich halte dich fest in meinen Armen.
Du schreist mich lieber an, als mich an deine Wunden ranzulassen - aber ich schaue dich an und weine für dich.
Du machst dich hart um dich zu schützen - aber ich bin das Lamm: schutzlos, weich und voller Wärme
Du hast beschlossen, dich nicht mehr bloßstellen zu lassen - aber ich hing nackt für dich am Kreuz bloßgestellt vor allen.
Du klagst mich an für alle deine Schmerzen - aber ich hab alle deine Schmerzen selbst erlebt und getragen.
Du rennst wochenlang von mir weg, weil du so wütend bist auf mich - aber ich laufe dir nach, weil ich mich nach dir sehne.
Du hast ein hartes Bild von mir - aber ich bin die Liebe in Person.
Du siehst in mir die harten Autoritätspersonen, vor denen du Angst hast - aber ich sehe dich mit den mitfühlenden Augen meines Vaters.
Du läßt alle Wut deines Lebens an mir aus - aber ich halte das aus - ich habe mich zur Zielscheibe der ganzen Welt gemacht.
Du denkst, ich weiß nicht, was es heißt ein Mensch zu sein - aber ich bin Mensch geworden - ich weiß, wie schwer das Leben sein kann.
Du gibst mir die Schuld für alles Schlechte - aber ich bin unschuldig und trotzdem hab ich mich zum Sündenbock gemacht.
Du schwankst extrem - aber ich ändere mich nie. Ich bin immer da für dich.
Du haßt mich und dich selber auch - aber ich habe dich je und je geliebt.
Du willst dich loswerden - aber ich hab dich bereits von allem erlöst.
Du willst dich umbringen - aber ich hab mich bereits für dich umgebracht.









(*Heiland: mal ein verstaubter Bibelbegriff, der mich nicht anekelt, sondern der richtig reingeht
)

Donnerstag, Juli 06, 2006

Aus der Traum. Und welcher Gott hat die Dinos erschaffen?




Nur 2 Gedanken:

1.
Diese Scheiß Italiener! Sie haben uns die Party versaut. Für mich ist die WM nun abgehakt.
Aber wenn ich es mir richtig überleg: Die WM war sowieso nicht wirklich bedeutsam, sie war lediglich der Aufhänger, der Zündfunke für etwas vieles Bedeutsameres, Größeres, Historisches:

Die erste Deutsche (Flaggen)Party seit 60 Jahren und ein völlig neues, unverkrampftes Deutschlandgefühl.

Und trotzem ist es sehr ärgerlich, dass diese Party nun so schnell zu Ende ging. Aber das neue Deutschlandgefühl - das wird bleiben. Daran können auch alle Fußballer bzw. Pizzalieferanten dieser Erde nichts ändern. ;-)


2. Gedanke:

Wieso gab es eigentlich Dinosaurier auf der Erde?
Ja ernsthaft, die Frage geht mir im Kopf rum? Die Schöfpung ist für mich normalerweise ein starker Hinweis bzw. Beweis für Gott. Genauer für einen guten Gott.
Aber wieso hat Gott solche Dinosaurier-Ungeheuer geschaffen? Da gab es Dinos vor denen jeder Mensch nicht wie die Krone, sondern wie die Lachnummer der Schöfpung ausgesehen hat.
Nach dem biblischen Schöpfungsbericht haben ja alle Tiere zu Menschen-Zeiten gelebt. Denn: Adam hat jedem Tier seinen Namen gegeben (siehe 1. Mo Kapitel 1-2:
Da kam ein Monster wie der Tyrannus Saurus Rex (oder wie der heißt) und hat seinen riesigen Schatten auf Adam geworfen. Und "Klein Adamchen" hat den Kopf in den Nacken gelegt und sich gefragt, warum es auf einmal so dunkel ist. Rex hat kurz gelächelt und dabei seine 5-18 cm langen Zähne zeigen. Das hat alles hat Adam noch mit Fassung getragen, aber als sich dann die 6-8 Tonnen Lebengewicht auf ihn zu bewegten, da hat er bestimmt in bester Glaubenslehre-Manier gemurmelt: Nein, der ist gar nicht groß, der sieht nur so aus.Vielleicht hat er auch zu diesem (Fleisch)Berg gesprochen: "Hebe dich hinweg."

Hier mal ein Bild vom Tyrannus Rex:




Aber warum hat Gott so derartig monströse und überdimensionierte Wesen geschaffen. Ich mein, Adam war ja auch damals nicht größer als 2 Meter. Aber diese Dinos waren teilweise 20 mal länger und höher. Das steht doch in keinem Verhältnis.



Und viele waren ja auch sehr blutrünstig - mit gewaltigen Zähnen ausgestattet.
Also ich bin froh, dass die Dinge inzwischen ausgestorben sind. Wer hat schon Lust morgens von einem Flugsaurier begrüßt zu werden? Wenn da so ein Gerät mit einer Flügelspannweite von 12 Metern über einen hinwegfliegt, da kann man sich schon mal etwas verfolgt vorkommen. Aber was ist, wenn da ein ganzer Schwarm von den Dingern auf dem Hausdach landen will? Danach kannst du erst mal ein neues Dach bestellen, wenn von deiner Hütte überhaupt noch was übrig sein sollte.

Wenn die heutige Tier und Pflanzenwelt mich eher auf einen guten Gott hinweist - dann frag ich mich, auf welchen Gott weisen die Dinos hin?

Oder anders gesagt: Wie kann ein Gott, der Menschen mag, solche Ungeheuer
erschaffen?

Für meinen Glauben und mein Gottesbild wäre es besser, es hätte diese Viecher nie gegeben.
Oder ist jemand in der Lage aus der Erschaffung der Dinos und ihrem beängstigenden Erscheinungsbidl auf einen Menschenliebenden Gott zu schließen?

Ehrlich gesagt, wenn ich mir diese Skelette anschaue, dann kommen mir mal wieder ernste Zweifel. Bei solchen Bildern, wie dem folgenden frag ich mich, wie kann ein guter Gott solche Monster erschaffen?



Kann mir das jemand erklären?

Montag, Juli 03, 2006

Joh 15,2: Schön war ´s und schön wär ´s - aber ich bin mir da nicht mehr sicher



Ich find meinen Text von Gestern heute gar nicht mehr überzeugend - aber am besten ihr schaut euch selber die Kommentare zu Joh 15,2 beim Storch an.... und meinen Kommentar bei Haso.

Übrigens:
Storchs und Hasos Blogs (oder Blögge? ;) ) haben sich inzwischen ausgehend vom klassischen Blog hinin Richtung Forum entwickelt: Jeder schaut bei ihnen vorbei, kommentiert, zitiert oder verweist auf sie. Und immer häufiger kommentieren sich dort auch die Kommentatoren untereinander.
Wie soll man dieses Phänomen nun nennen?

Mir fällt nur ein Wort ein:

BLOGFORUM

oder doch lieber

FORUMBLOG?

;)

Sonntag, Juli 02, 2006

Joh 15,2 und das Gottesbild: Ein Gott, der die Fruchtlosen abschneidet? Oder einer, der die Fruchtlosen fruchtbar macht?




War heut mal wieder bei Storchs blog und fand da einen sehr inspirienden Beitrag "zu Johannes 15,2"
Ich mußte dann auch gleich folgenden Kommentar dazu schreiben:

Dein Text hat mich regelrecht elektrisiert, weil das für mich mal wieder ein Beispiel ist für die These:
"Gott ist viel wohltuender, unterstützender und liebevoller als unsere beschränkten deutschen Bibelübersetzungen uns vermitteln."
Oder anders gesagt: Das Problem der Christenheit ist aus meiner Sicht ein verzerrtes oder sogar falsches Gottesbild - was unter anderem aufgrund irreführender, angstorientierter und teilweise "himmelschreiender" Fehlübersetzungen der Bibel entstanden ist.


Das Thema Gottesbild beschäftigt mich schon seit längerem. Für mich ist es das Kernthema, der Schlüssel für alles andere. Ich lese die Bibel eigentlich nur noch unter dem Fokus:
"Gott, wie bist du? Bist du knallharte Herrscher-Gott, für den "die Furch des Herrn" das wichtigste ist oder bist du der unterstützende, geniale, mitfühlende, liebende Vater-Gott?
Wie bist du wirklich? Welche Wesenszüge überwiegen - das Beänstigende an dir oder das Aufbauende, Tröstende, Stärkende und Liebevolle an dir?"


Meine langsam stärker werdende Überzeugung ist folgende: Gott ist viel unterstützenden, genialer, mitfühlender, liebender und väterlicher als die meisten Christen denken und fühlen (mich eingeschlossen).

Ich finde immer mehr Hinweise und Belege in der Bibel, dass er wirklich so ist. Aber man muß dafür tatsächlich tief graben. Ich lese eigentlich nur noch in den Bibeln, die mir einen Rückgriff auf den hebr. oder griech. Grundtext erlauben. Leider kenn ich da als Buch nur die Elberfelder Sprachschlüsssel-Bibel - die das auch nur eingeschränkt ermöglicht - aber immerhin.
Ansonsten lese ich eigentlich nur noch in meiner uralten Online-Bibel und zwar in der Luther von 1912 mit STRONGS-KODIERUNG. Wenn ich die beiden Bibeln dann kombiniere (leider ist das noch etwas umständlich, weil der Elbefelder Sprachschlüssel nicht kompatibel ist zum Strongscode - aber es geht...)
Jedenfalls gibt es doch schon erstaunliche Dinge, die man da entdecken kann - auch ohne jede Sprachkenntnis (ich kann nicht mal das griech. Alphabet).
Auch das Bibellexikon von Rienecker ist als Ergänzung ganz hilfreich... alles sehr laihenhaft, aber mehr kann ich mir grad nicht leisten und ich hab zur Zeit auch nicht die Power die beiden Sprachen jetzt wirklich zu lernen. Später vielleicht mal.

Nun zu der Stelle in Joh 15,2
Jede Weinrute an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, daß sie mehr Frucht bringe.


laut Onlinebibel/Strongs steht für das Wort "Rebe":

2814 klema

Erg. von 2806 (w. d. Abgebrochene); Subst.neut. (4)

I.) d. Weinranke
1) ein junger, zarter, biegsamer, abgebrochener oder abgeschnittener Zweig d. verwendet wird um woanders wieder eingepflanzt zu werden;
d. Setzling, d. Reis; spez. d. Weinrebe, Die Ranke des Weinstocks welche im Frühjahr gestutzt, oder, wenn sie keine Fruchtknospen hat, ganz abgeshnitten wird um nach dem Trocknen mit Feuer verbrannt zu werden. # Eze 15:2 17:6 , 7 Joh 15:2 , 4 , 5 , 6


Auch die Winzer unterscheiden da eine Vielzahl von Begriffen. So wie ich das Nichtfachmann bisher verstehe wird der Begriff "Rebe" eher als Synonym für Weinstock verwendet. Nach Winzersprache ist Jesus daher sowohl die Weinrebe als auch der Weinstock, da beide Begriffe das gleiche bedeuten. In Abgrenzung dazu sollten wir den Begriff Weinrute bzw. Weinranke einführen (siehe Strongs-Kommentar zu dem griech. Wort "klema"). Die Winzer bezeichnen den einjähriger sehr langen Trieb eines Weinstocks als "Weinrute" (Kurzform: Rute oder auch Fruchtrute).
An der Weinrute/Fruchtrute wachsen dann die Weintrauben, die widerum aus vielen einzelnen Beeren/Früchten bestehen.

In korrekter Weinfachsprache müßte Joh 15,2 so lauten:

Jede Weinrute (Fruchtrute/Rute; griech: klema) an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, daß sie mehr Frucht bringe.


Interessant ist auch dieser kleine Text über die "Weinstockpflege/-Erziehung":

Vielfältige Methoden, mit denen der Wuchs des Rebstocks gelenkt und das Aussehen des Weinbergs gestaltet wird. Die Rebstockerziehung bestimmt das Unterstützungs-System und die Art und den Zeitpunkt des Rebschnitts. Der Rebstock ist eine Kletterpflanze (Liane), die sich nicht selbst aufrecht halten kann und daher eine Kletterhilfe oder Trägerstruktur benötigt. Die Wildreben rankten sich zumeist an jungen Bäumen hoch und wachsen mit diesen in die Höhe. Der Mensch hat deshalb schon vor Tausenden Jahren begonnen, entsprechende künstliche Unterstützungs-Einrichtungen wie Pfähle, Gestelle, Latten oder gespannte Schnüre und Drähte einzusetzen. Die einzelnen Formen werden nach der Höhe des Rebstammes, nach dem Pflanzabstand zwischen den Rebstöcken und nach der Art der Befes...


Also der Weinstock braucht für seine Weinruten ein Stützsystem. Er braucht etwas wo sich seine Ranken festklammern können.
Aus geistlicher Sicht ist das ein gutes Bild, wie sehr wir auf Unterstützung und Pflege vom Vater (dem Weingärtner) angewiesen sind.
Hier gibt es dazu noch ein kleines Bild:

vertiefende Infos über
"Weinstock - Erziehung und Aufbau" (mit Bildern)


Nun zu dem Wort "wegnehmen" (griech.: "airo". Die Onlinebibel/Strongs schreibt folgendes:

142 airo

aus d. W. ver-([auf]heben); Vb. (102) Gräz.: Papyri: (ein Kleidungsstück) stehlen; etw. an einen anderen Ort
transportieren.

I.) aufheben
1) eigtl. und übertr.: etw. in d. Höhe heben; aufwärts...; erheben.
# De 32:40 Isa 5:26 1Sa 11:4 Mt 9:6 Joh 8:59 10:24 11:41* ua.
2) als seemännischer t.t.: d. Anker lichten. # Ac 27:13
3) etw. (aufheben und) mit sich tragen. # Ps 91:12 Mt 4:6 16:24* ua.
4) etw. (aufheben und) wegtragen, forttragen, fortschaffen, wegnehmen.
# Mt 14:12 21:21 Joh 2:16 11:39 , 41 19:31 , 38 20:1 1Co 5:2 6:15* ua.
5) etw. gewaltsam wegnehmen, vertilgen, vernichten, beseitigen; (Wassertriebe) abschneiden.
# Isa 57:2 1Sa 15:25 Mt 13:12 Joh 15:2 1Co 5:2 6:15 Eph 4:31* uva.


Ich hab mal ein paar Bedeutungsvarianten fett hervorgehoben. Wenn man die jetzt in den ersten Teil des Verses einsetzt, dann klingt das so:
-Jede Weinrute an mir, die nicht Frucht bringt, "die hebt er auf";
-Jede Weinrute an mir, die nicht Frucht bringt, "die hebt er in die Höhe";
-Jede Weinrute an mir, die nicht Frucht bringt, "die erhebt er aufwärts (die hebt er nach oben)";
-Jede Weinrute an mir, die nicht Frucht bringt, die hebt er hoch (aus der dunklen Tiefe), so wie man einen "Anker lichtet" (aus den Tiefen des Meeres);
-Jede Weinrute an mir, die nicht Frucht bringt, "die hebt er auf und trägt sie mit sich". (siehe Mt 4,6 + Ps 91,12)


Ist das nicht genial?
Die letzte Variante finde ich am schönsten. Aber die anderen sind doch auch sehr deutlich, oder?

Könnte es sein, dass die Übersetzer (bei allem Respekt für ihre Leistung) hier etwas daneben gegriffen haben? Könnte es sein, dass sie sich hier vielleicht aufgrund ihres eigenen eher strengen und angstgeprägten Gottesbildes für die falsche (eher strenge und angstgeprägte) Bedeutungsvariante entschieden haben? Vielleicht aufgrund ihr eigenen theologische Prägung, die ihnen einen eher harten und strengen Gottes vermittelt hat...?

Wenn ich mir die Bibelstellen über den gemeinschaftsuchenden und unterstützenden JHWH anschaue (der sich übrigens gar nicht so häufig mit seinem Titel "HERR" (Adonai) vorstellt sondern viel lieber mit seinem Vornamen JAHWE (JHWH)), wenn ich mir die Psalmen anschaue, wenn ich die vielen Aussagen über die Güte, Langmut, Freundlichkeit und das Erbarmen Gottes anschaue. Wenn ich mir Jesus am Kreuz anschaue, wenn ich mir die vielen Stellen anschaue, wo Jesus immer wieder vom VATER spricht. Wenn ich mir die Aussagen von Paulus über die Liebe Gottes anschaue... und wenn ich dann noch die Johannesbriefe lese, dann kann ich hier nur zu einer Entscheidung kommen:
Der Gott der Bibel, der Vater von Jesus und von uns allen, dieser Gott ist kein Gott, der abschneidet und abtrennt. Nein, dieser Gott ist einer, der die Schwachen trägt, der die Müden aufhebt, der die Ausgebrannten stärkt, der die Depressiven hochhebt aus der dunklen Tiefe ans Licht. Dieser Gott ist einer, der die Fruchtlosen so oft aufhebt und so lange trägt, bis sie Frucht bringen und auch dann nicht aufhört. Dieser Gott ist nicht einer, der die Fruchtlosen abschneidet, sondern einer der die Fruchtlosen fruchtbar macht.

Schließlich reden wir hier von dem Gott der Bibel und nicht von Allah ;-)



Interessant wäre jetzt noch eine Untersuchung der 98 Stellen im NT, wo das Wort "Airo" sonst noch vorkommt. Das würde aber jetzt den Rahmen sprengen, darum hier nur ein Beispiel:

Mt 4,6 und spricht zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich hinab! Denn es steht geschrieben: "Er wird seinen Engeln über dir befehlen, und sie werden dich auf den Händen tragen (Anmerkung: tragen = airoo (Strongscode: 142), damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stößt. (Ps 91,12)


Hier wird ganz deutlich wie das "Hochheben" der Fruchlosen aussieht: sie werden auf Händen getragen - sie werden umsorgt und geschützt. Ist das nicht genial?

Mit anderen Worten:
Wer zu Jesus gehört (an ihn glaubt = auf Jesus vertraut, sich auf Jesus verläßt) und Frucht bringen möchte, aber zur Zeit keine Frucht bringt, weil er zu müde, zu kaputt, innerlich zu angeschlagen, zu verletzt oder zu ausgebrannt ist, der kann sich darauf verlassen, dass Gott als sein Vater mit ihm fühlt, ihn hoch hebt, ihn aus der Tiefe herausholt ans Licht, in seine Gegenwart erhebt. Gott wird den Schwachen, den Fruchtlosen keinesfalls abschneiden. (Was wäre das denn für ein Gott? Er wäre dann nicht viel besser als wir Menschen)
Nein, der Gott, der das geknickte Rohr nicht abbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen wird - dieser Gott wird auch den schwachen Fruchtlosen nicht abschneiden von der Quelle des Lebens (von Jesus). Solange der Schwache sich nicht ausdrücklich selber von Jesus lossagt (sich selber von ihm trennt), solange wird sein Vater und Gärtner nicht aufhören ihn zu umsorgen - ihn "zu pflegen und zu hegen" wie jeder gute Weingärtner das tun würde.

Ein Weingärtner (Winzer) kümmert sich intensiv und leidenschaftlich um seinen Weinstock und insbesondere um seine Weinruten. Er kümmert sich um jede Weinrute einzeln. Wobei man beachten muß, dass er pro Weinstock nur 1-2 Weinruten hat - aber dafür eben viele Weinstöcke. In dem Gleichnis ist es etwas anders: da gibt es nur den EINEN WAHREN WEINSTOCK (=Jesus), der so groß und stark ist, dass er locker Millionen von Weinruten versorgen kann.
Die weltweite Weinernte wird von Millionen Weinstöcken erbracht, an denen sich wiederum jeweils 1-2 (vielleicht auch mehr) Weinruten befinden.
Geistlich übertragen heißt das: In Jesus sind alle Weinruten und damit auch die gesamte Frucht und Ernte zusammengefaßt. Aber jede einzelne Weinrute von den vielen Millionen wird genauso individuell gepflegt als wäre sie die einzige am ganzen Weinstock.
Der Vater als Weingärtner bindet jede Weinruten einzeln hoch und richtet sie an einem Seil oder Holz aus, so dass sie genügend Sonne abbekommen. Selbst menschliche Weingärtner/Winzer sind mit dem ganzen Herzen und Begeisterung dabei, wenn es um IHRE Weinstöcke und IHRE Weinruten geht - wieviel mehr wird der Vater im Himmel sich mit ganzen Herzen und voller Leidenschaft für SEINE WEINRUTEN einsetzen. Wenn er doch schon den Weinstock (Jesus) über alles liebt - wieviel mehr dann die Weinruten (seine Kinder)? Außerdem hängen Sie ja gerade deswegen am WEinstock (an Jesus), weil ER (der Weinstock) sie hervorgebracht hat - sie sind ja Triebe, die aus ihm entstanden sind. Sie sind aus ihm hervorgegangen. Nicht die Weinruten haben den Weinstock, sondern der Weinstock hat die Ruten hervorgebracht . Nicht die Kinder tragen und ernähren die Eltern sondern umgekehrt. Genauso ist es im Glauben. Nicht die Kinder tragen und ernähren Gott, sondern Gott als ihr Vater trägt, ernährt, schützt und versorgt seine Kinder.


Nachwort:
Ich wollte nur kurz was schreiben und hab dann entdeckt, was für eine Wissenschaft der Weinbau ist. Zum Thema "Beschneiden" schreiben die Winzer sehr viel - ich hab in dem Text jetzt aber den Fokus auf die Fürsorge, Unterstützung und Liebe Gottes gelebt. Das Beschneiden müßte man noch mal ausführlich betrachten. Aber ich denke es geht nicht darum, den Menschen (die Person) abzuschneiden sondern seine inneren Wildwüsche (z.B. seine falschen Gottesbilder; und daraus entstehende Fehlhaltungen und Zielverfehlungen (=Sünden)).Denn Gott haßt zwar die Sünde, aber er liebt den Menschen. Oder anders gesagt:
Wenn es doch schon Eltern kaum "übers Herz bringen" können ihre Kinder wegen Fehlverhalten und Fehlern zu verstoßen, wie sollte Gott, der Erfinder und das Vorbild aller Elternschaft, es jemals übers Herz bringen eines seiner Kinder abzuschneiden und zu verstoßen?

Aber vielleicht hat ja mal jemand Lust dieses Thema noch zu vertiefen.

Auch zu dem ganzen Kapitel Joh 15. könnte man noch viel schreiben. Das gibt es mit Sicherheit noch viel zu entdecken.

Genug für heute! :-)